Ein zentraler Bestandteil des Programms ist die Einführung eines Energiebuchhaltungssystems (EBO). Dieses System erfasst den Energieverbrauch der öffentlichen Gebäude und Anlagen sowie des gemeindeeigenen Fuhrparks. Darüber hinaus umfasst das Programm die Erfassung der Ist-Situation in den Bereichen Entwicklungsplanung, gemeindeeigene Gebäude und Anlagen, Strom und Wärme, Wasser und Abfall, Mobilität sowie Kommunikation und Kooperation. Auf dieser Basis wurden gezielt Verbesserungsvorschläge erarbeitet.
Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser Maßnahmen kann sich die Gemeinde Kastelbell-Tschars nun offiziell als KlimaGemeinde LIGHT bezeichnen.
Energiebuchhaltung im Kurzüberblick
Im Jahr 2023 betrug der Wärmeverbrauch der öffentlichen Gebäude und Anlagen 953.990 kWh, was im Vergleich zu den Mittelwerten der Vorjahre einen leichten Rückgang von 3 % zeigt. Auch der Stromverbrauch konnte im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesenkt werden und betrug im Jahr 2023 insgesamt 266.888 kWh. Der Wasserverbrauch lag bei 3.355 m³ und ist somit leicht angestiegen (+2 %). Der Treibstoffverbrauch für den gemeindeeigenen Fuhrpark belief sich auf 66.420 kWh und war im Vergleich zu den Mittelwerten der letzten Jahre um 2 % geringer.
Besonders erfreulich ist, dass der von der Gemeinde verbrauchte Strom zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen stammte. Für die Beheizung der gemeindeeigenen Gebäude und deren Warmwasserbereitung wurden rund 21 % der benötigten Energie mittels Biomasse (Pellets) gedeckt, der Rest wurde mit Erdgas erzeugt.
Insgesamt lag der Anteil erneuerbarer Energiequellen im Jahr 2023 bei 37 %. Besonders vorbildhaft ist die bereits zu 100 % auf LED umgestellte öffentliche Beleuchtung, die zusätzlich in den Nachtstunden weiter abgesenkt wird. Dies trägt nicht nur zur Stromeinsparung und Kostenreduzierung bei, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Lichtverschmutzung.
Der Gemeinde ist bewusst, dass es noch viel zu tun gibt. Die CO₂-Emissionen der Gemeinde Kastelbell-Tschars lagen im Jahr 2023 bei 177,34 Tonnen und konnten somit im Vergleich zum Mittelwert der Vorjahre um 5 % gesenkt werden. Diese positive Entwicklung zeigt, dass die Gemeinde auf dem richtigen Weg ist. Dennoch bleibt weiterhin Handlungsbedarf, insbesondere im Bereich der energetischen Sanierung.
Einige konkrete Maßnahmen sind bereits für die nahe Zukunft geplant, darunter die Dacherneuerung der Grundschule Tschars samt Wärmedämmung und die energetische Sanierung des Mehrzweckgebäudes in Galsaun. Zudem hat die Gemeinde einen weiteren wichtigen Schritt unternommen: die Ernennung eines Mitarbeiters, der sich künftig um alle gemeindeeigenen Gebäude kümmern, deren Verbräuche überwachen und Optimierungspotenziale identifizieren wird.
Durch den Beitritt zum KlimaGemeinde Light Programm hat die Gemeinde Kastelbell-Tschars den Grundstein für eine nachhaltige und klimabewusste Zukunft gelegt. Mit den bereits umgesetzten Maßnahmen und den Erkenntnissen aus der Energiebuchhaltung können nun gezielt weitere Schritte geplant werden, um den Klimaschutz weiter zu stärken. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die gesteckten Ziele zu erreichen und den Weg in eine klimafreundlichere Zukunft konsequent weiterzugehen.
Text: Christine Romen KlimaGemeinde-Beraterin und Bildungs- und Energieforum (AFB) für das Klimateam der Gemeinde Kastelbell-Tschars unter Vorsitz des Referenten Daniel Alber